Anwendung der Neuen Autorität in der Volksschule
Hier sind einige konkrete Beispiele:
1. Stärkung der Lehrerpräsenz:
- Lehrer:innen sind sichtbar und ansprechbar für Schüler:innen, Eltern und Kolleg:innen. Sie nehmen sich bewusst Zeit für den Austausch.
- Beispiel: Die Lehrer:innen stehen während der Pausen im Schulhof und interagiert mit den Schülern, um ein Gefühl der Sicherheit und Unterstützung zu vermitteln.
2. Wachsame Sorge:
- Lehrer:innen beobachten aufmerksam das Verhalten der Schüler:innen und reagieren frühzeitig auf Auffälligkeiten.
- Beispiel: Eine Lehrerin bemerkt, dass eine Schülerin häufig andere stört. Statt sofortiger Bestrafung führt sie ein Gespräch mit der Schülerin, um die Ursachen des Verhaltens zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln.
3. Protest und gewaltloser Widerstand:
- Problematischem Verhalten wird mit klaren und konsequenten Grenzen begegnet.
- Beispiel: Bei wiederholtem Stören des Unterrichts, muss das Kind während der Pause eine bestimmte Zeit neben der Lehrkraft verbringen, um über sein Verhalten nachzudenken und eine Lösung zu finden.
4. Einbeziehung des Netzwerks:
- Eltern, andere Lehrer:innen und Schulpersonal werden in die Lösungsfindung eingebunden.
- Beispiel: Bei ernsthaften Problemen organisiert die Lehrkraft ein Treffen mit den Eltern, der Schulsozialarbeiterin und anderen beteiligten Lehrer:innen, um gemeinsam einen Plan zu entwickeln, der das Verhalten des Schülers positiv beeinflusst.
5. Förderung konstruktiver Beziehungen:
- Lehrer:innen fördern aktiv ein positives Miteinander und betonen die Stärken der Schüler:innen.
- Beispiel: Im Klassenzimmer gibt es regelmäßige "Lobkreise" und „Stärkentage“.
6. Vermeidung von Machtkämpfen:
- Lehrer:innen vermeiden es, in Machtkämpfe mit Schülern:innen zu geraten, und setzen stattdessen auf ruhige und beharrliche Interventionen.
- Beispiel: Anstatt auf provokatives Verhalten mit Strenge zu reagieren, bleibt die Lehrkraft ruhig und setzt klare, aber flexible Grenzen, die immer wieder bekräftigt werden.
7. Schaffung eines respektvollen Umfelds:
- Respekt und Wertschätzung sind zentrale Bestandteile des täglichen Umgangs miteinander.
- Beispiel: Regeln für den respektvollen Umgang werden gemeinsam mit den Schüler:innen erarbeitet und regelmäßig besprochen, um sicherzustellen, dass sich alle daran halten.
Durch diese Maßnahmen wird in der Volksschule ein Umfeld geschaffen, das von Respekt, Unterstützung und konstruktiven Beziehungen geprägt ist. Die Anwendung der Neuen Autorität trägt dazu bei, dass Schüler:innen sich sicher fühlen und positive Verhaltensweisen entwickeln können.
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- Veröffentlicht: 04.07.2024